Radverkehrskonzept Aalen

Das Radverkehrsnetz für Aalen

Die Kreistadt Aalen mit etwa 70.000 Einwohnern liegt in Baden-Würtemberg und ist seit 2015 Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen (AGFK BW).

Das Radverkehrskonzept Aalen wurde mit dem Ziel der Attraktivierung des Radverkehrs in Aalen, den Ortsteilen und auf den Wegen zu den Nachbarkommunen erstellt. Durch Verlagerung von Verkehrsanteilen weg vom Kfz- hin zum Radverkehr ist eine Verbesserung der gesamten Verkehrssituation in Aalen und Umgebung zu erwarten.

Das Büro VAR+ hat in enger Abstimmung mit der Aalener Stadtverwaltung, den örtlichen politischen Gremien und Fachverbänden sowie in Anlehnung an die Regelwerke der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) unter Berücksichtigung der Qualitätskriterien des Landes Baden-Württemberg [1] und in der Schweiz verwendeter Klassifizierungsstufen das Radverkehrsnetz mit den Hierarchieebenen Altstadtring (AR), Schnelle Radverkehrsverbindung (SRV), Pendler-Radroute (P-RR), Basis-Radroute (B-RR), Verdichtungsnetz (V-Netz) definiert.

ECKDATEN

Leistungen:

Auftraggeber:

Fertigstellung:

2019


Aalen, innerörtliche Fahrradabstellanlagen mit Rahmenanschlussmöglichkeit

Aalen, innerörtliche Fahrradabstellanlagen mit Rahmenanschlussmöglichkeit

Markierungslösung aus dem Radverkehrskonzept Aalen

Markierungslösung aus dem Radverkehrskonzept Aalen, einseitiger Schutzstreifen bergauf, Osterbucher Steige

1. Altstadtring

Der Altstadtkern Aalens ist eine Fußgängerzone mit vielen Geschäften, Gaststätten, Cafes, Behörden, Praxen oder auch Kulturstätten.

In der Fußgängerzone ist Radfahren nicht gestattet.

Um die Fußgängerzone herum wurde von VAR+ der 1,4 Kilometer lange Altstadtring geplant. Auf diesem nach Umsetzung aller empfohlenen Maßnahmen durchgängig komfortabel und sicher befahrbaren Strecke können einerseits alle in benachbarte Stadtteile führenden Schnellen Radverkehrsverbindungen und Pendlerrouten aus dem klassifizierten Radverkehrsnetz erreicht werden, andererseits kann auf Wunsch das Fahrrad an Radabstellanlagen geparkt werden, um Ziele in der Fußgängerzone anzulaufen.

2. Schnelle Radverkehrsverbindungen | S-RV

Schnelle Radverkehrsverbindungen (S-RV) sind interkommunale Achsen im Radverkehrsnetz zwischen Kreisen und Kommunen, die über größere Distanzen (> 5 km) durchgängig ein sicheres und attraktives Befahren mit Reisegeschwindigkeiten von > 20 km/h ermöglichen. Sie zeichnen sich besonders durch hohe Qualitätsstandards in der Linienführung, der Ausgestaltung, der Netzverknüpfung und der begleitenden Infrastruktur aus. Zusammengefasste Merkmale sind:

Direkte Führung möglichst separiert und planfrei sowie mit großer Breite.

Im FGSV-Arbeitspapier „Einsatz und Gestaltung von Radschnellverbindungen“, ist der derzeitige Stand der Technik zusammengefasst dargestellt.

 

3. Pendler-Radrouten | P-RR

Pendler-Radrouten sind zügig zu befahrende überregionale Hauptradrouten für die Zielgruppe Berufspendler. Diese Routen verbinden Arbeitsplatz- und Wohnschwerpunkte auf Distanzen von > 3 km miteinander. Für die Planung der Radverkehrsanlagen werden die Entwurfskriterien des Landes BW für das RadNETZ zugrunde gelegt. Diese Routen sollen im kompletten Streckenverlauf sichtbar werden, was künftig als wichtiges Merkmal der Pendler-Routen gilt.

4. Basis-Radrouten | B-RR

Basis-Radrouten sind nahräumige Verbindungen zwischen den Stadt- und Ortsteilen untereinander und zur Kernstadt (Altstadt). Es handelt sich in der Regel um Verbindungen von und zu Einkaufszentren und wichtigen Schulstandorten Ein Befahren mit Reisegeschwindigkeiten von 15 km/h sollte ermöglicht werden. Hier können auch Führungen im Nebenstraßennetz enthalten ein. Diese Strecken sollen eine Radwegweisung erhalten. Direkte Führung möglichst separiert und planfrei sowie mit große Breite sind von Vorteil. Im FGSV-Regelwerk „Empfehlungen für Radverkehrsanlagen“ (ERA 2010) sind die erforderlichen Radverkehrsinfrastrukturvorgaben zusammengefasst dargestellt.

5. Verdichtungsnetz | V-Netz

Bei dieser Kategorie handelt es sich um Routen zur Netzverdichtung für eine flächenhafte Erschließung für alle Zielgruppen. 90% aller Bewohner sollen in 200 m Entfernung eine klassifizierte Radroute erreichen. Zusätzliche werden Querverbindungen zwischen den Pendler- und Basisrouten hier abgebildet und weitere Freizeitziele erschlossen.

Einordnung des landesweiten RadNETZ BW:  Diese zwischen den Mittel- und Oberzentren entwickelten Achsen wurden entsprechend der zielgruppenspezifischen Zuordnung in die vorgenannte Klassifizierung eingeordnet.